Studie zeigt: Eine einfache Sportart kann Longevity fördern

Könnte Sport der Schlüssel zu einem längeren Leben sein? Forscher der Johns Hopkins School of Medicine in Maryland haben eine Antwort: Regelmäßiges Laufen. Die Ergebnisse ihrer Studie*, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift „Circulation“, zeigen, dass diese Form der körperlichen Aktivität wesentlich zur Longevity beitragen kann.

Angesichts des natürlichen Alterungsprozesses, der häufig von gesundheitlichen Problemen und körperlichen Einschränkungen begleitet wird, suchen viele Menschen nach Möglichkeiten, Vitalität und Mobilität zu bewahren. Die Angst vor dem Verlust dieser Lebensqualitäten motiviert Wissenschaftler weltweit, den Geheimnissen von Longevity auf den Grund zu gehen. (-> mehr zu Bewegung und Longevity)

Die Studie aus den USA stellt fest, dass Joggen nicht nur ein effektives Mittel gegen die typischen Alterserscheinungen ist, sondern auch das Potenzial hat, Longevity zu erhöhen. Durch die Untersuchung von Tausenden von Senioren über einen Zeitraum von zehn Jahren haben die Forscher herausgefunden, dass regelmäßige Läufer eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit haben, das Alter von 85 Jahren zu erreichen.

Ablauf der Sport-Studie

Insgesamt 6509 Probanden, etwas mehr als die Hälfte davon Frauen mit einem Durchschnittsalter von 74,5 Jahren, stellten sich einem anspruchsvollen Laufband-Stresstest. Das Ziel: Laufen bis zur völligen Erschöpfung. Die Leistung jedes Teilnehmers wurde in METs (metabolische Äquivalente) gemessen, einer Maßeinheit, die wie eine „Währung“ für körperliche Aktivität fungiert und den Energieverbrauch verschiedener Tätigkeiten vergleichbar macht.

Die Ergebnisse dieses rigorosen Tests gruppierten die Teilnehmer in drei Fitnesskategorien:

  • Die Fittesten erreichten 10 METs.
  • Die Mittelgruppe erreichte Werte zwischen 6 und 9,9 METs.
  • Die Gruppe mit der geringsten Leistung erzielte weniger als 6 METs.

Zum Vergleich: Eine Person, die eine Meile (etwa 1,6 Kilometer) in zehn Minuten zurücklegt, gilt als hochfit für diese Altersklasse, entsprechend einem MET-Wert von ungefähr 10.

Fazit: Kann Laufen Longevity fördern?

Nach zehn Jahren der Beobachtung verstarben 2.526 der anfänglich 6.509 Teilnehmer. Die Analyse zeigt, dass vor allem diejenigen aus der Gruppe mit den niedrigsten MET-Werten (metabolisches Äquivalent) betroffen waren.

Die Daten offenbarten, dass Personen, die bei Beginn der Studie die höchsten MET-Werte erreichten, eine doppelt so hohe Chance hatten, mindestens 85 Jahre alt zu werden, verglichen mit den Teilnehmern der niedrigsten Fitnesskategorie. Konkret lag die Sterberate bei den am wenigsten fitten Teilnehmern bei 55 pro 1.000, während sie bei den fittesten nur 25 pro 1.000 betrug. Diese Erkenntnisse bekräftigen die Annahme, dass sportliche Betätigungen wie Laufen einen wesentlichen Beitrag zu Longevity leisten können.

Whelton, S.P., McAuley, P., Orimoloye, O. et al. (2019). Fitness and 10-year risk of mortality among adults ≥70 years old at the extremes of cardiovascular disease risk factor burden: The Fit Project. JACC Journals.