Longevity und geistige Gesundheit: Studie zeigt, wie der Lebenswandel das Risiko für Demenz senken kann

Demenz ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, besonders im Hinblick auf das Streben nach Longevity – einem langen, erfüllten und gesunden Leben. Während genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Demenzerkrankungen spielen, wird zunehmend deutlich, dass auch der Lebensstil und andere Umweltfaktoren einen entscheidenden Einfluss auf das Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Aktuelle Forschungsergebnisse, insbesondere aus Großbritannien, liefern wertvolle Einblicke in die Prävention von Demenz und zeigen, wie wichtig es ist, gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko dieser Erkrankung zu verringern. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Faktoren, die das Auftreten von Demenz beeinflussen, und auf die möglichen Strategien zur Förderung von Longevity durch Prävention.

Was ist Demenz und wie beeinflusst sie Longevity?

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die zu einem fortschreitenden Verlust der kognitiven Funktionen führen. Die bekannteste Form ist Alzheimer, gefolgt von vaskulärer Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht wird. Diese Erkrankungen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und stehen im Widerspruch zu den Zielen von Longevity, die auf ein langes, erfülltes Leben abzielen.

Longevity und Demenzprävention

Britische Forscher haben 15 potenzielle Risikofaktoren für das Auftreten von Demenz bei Menschen unter 65 Jahren identifiziert. Die Ergebnisse legen nahe, dass nicht nur genetische Veranlagungen für die Entwicklung der Krankheit verantwortlich sind, sondern auch der individuelle Lebensstil eine wichtige Rolle spielt.

In einer Studie der University of Exeter in Zusammenarbeit mit der Universität Maastricht analysierten die Wissenschaftler die Daten von 350.000 Teilnehmern unter 65 Jahren aus ganz Großbritannien, von denen etwa 55 Prozent Frauen waren. Zu Beginn der Studie lag das Durchschnittsalter der Teilnehmer bei 54,6 Jahren. Innerhalb der Untersuchungszeit wurde bei 485 Personen unter 65 Jahren Demenz diagnostiziert.

Das britische Forscherteam wollte untersuchen, welche Faktoren zur Entwicklung einer früh einsetzenden Demenz beitragen könnten, einschließlich genetischer, lebensstilbedingter und umweltbedingter Einflüsse. Sie analysierten, welche Lebensumstände, Verhaltensweisen oder Vorerkrankungen bei den Probanden, die eine Demenz entwickelten, besonders häufig auftraten. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift »JAMA Neurology« veröffentlicht.

Von Alkohol bis Vitamin-D-Mangel: Wie 15 Risikofaktoren das Demenzrisiko beeinflussen

Die Studie legt nahe, dass eine geringe Bildung, ein niedriger sozioökonomischer Status, Alkoholmissbrauch, soziale Isolation sowie Gesundheitsprobleme wie Vitamin-D-Mangel mögliche Risikofaktoren für das Auftreten der Krankheit sein könnten. Besonders häufig traten Demenzerkrankungen bei Menschen mit Störungen der Blutdruckregulation (orthostatische Hypotonie) auf. Auch Depressionen und Alkoholmissbrauch erwiesen sich als signifikante Risikofaktoren. Die Forscher identifizierten insgesamt 15 Risikofaktoren, die in absteigender Reihenfolge aufgeführt werden.

  • rthostatische (lageabhängige) Hypotonie
  • Depression
  • Alkoholmissbrauch
  • Schlaganfall
  • genetische Risikofaktoren
  • soziale Benachteiligung
  • Diabetes (aber nur bei Männern)
  • Herzerkrankung
  • Vitamin-D-Mangel
  • Schwerhörigkeit
  • Hohe Werte an C-reaktivem Protein
  • soziale Isolation

Sebastian Köhler, Professor für Neuroepidemiologie an der Universität Maastricht und einer der leitenden Autoren der Studie, betonte: „Neben den körperlichen Faktoren ist auch die psychische Gesundheit von großer Bedeutung, insbesondere die Vermeidung von chronischem Stress, Einsamkeit und Depressionen.“

Die Forscher hoffen, dass diese neuen Erkenntnisse den Weg für verstärkte Präventionsmaßnahmen ebnen. „Die Studie weist erstmals darauf hin, dass es möglich ist, das Risiko für Demenz zu senken, indem wir gezielt verschiedene Risikofaktoren angehen“, erklärte Professor David Llewellyn von der University of Exeter.